Collagen
/ Assemblagen
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Die Menschen haben einen verharrenden Zustand. Keine Momentaufnahme, sondern eine Haltung, die kurz vor der ‚Aufnahme' und kurz danach auch noch besteht, über einen längeren Zeitraum aber keinen Bestand haben könnte.
Die Figuren halten inne. Sie suchen das Sein, denken unbewusst über sich nach. In ihrer Isolation sind sie auf sich selbst zurück geworfen was sich bei den Figuren jedoch z. T. positiv auswirkt. Sie strahlen Ruhe aus, können jederzeit das Leben wieder aufneh-men. Auch in den seltenen Gruppen haben die Figuren keine Beziehung zueinander, sie stehen neben einander, als wären sie allein.
Die
neueren Arbeiten beziehen mehr und mehr Collageelemente in das Bildgefüge
ein. Diese erweitern das Assoziationsfeld des Betrachters und fügen
Informationsfragmente ein, heben jedoch den existentiellen Druck der
Figuren nicht auf.
Über die
Assemblage entwickeln sich kleine oder Kleinst-Installationen. Hier treten
die Protagonisten zwar in Kommunikation miteinander, bleiben aber dennoch
für sich. Sie existieren jeder als Einzelner und nicht als Gemeinschaft.
Das Problem der eigenen Existenz, mit der jeder für sich zurecht
kommen muss, bleibt bestehen, auch wenn eine Wirkung auf andere, und
auf den Betrachter, erzielt wird.
In
den neueren Werken erscheint eine neue Figur im Werk, die auch in den
plastischen Bereich eingreift. Charakteristisch ist der gereckte Hals
und der runde, geöffnete Mund.
Kafka in der zeitgenössischen Kunst
Ausstellung der Deutschen Kafka Gesellschaft
Diese Geste, der mimische Ausdruck, kann unterschiedliche Bedeutung tragen.
Teilweise wirkt er wie ein Hilfeschrei, teilweise auch wie ein Ansatz
zu einer Liebkosung, einem Kuss. Die Figur hinterlässt den Eindruck,
als erwarte sie etwas - Hilfe, Liebe, oder sie ist ein Vogeljunges im
Nest, das auf Futter wartet.
Auch hier fehlt aber immer der entsprechende Widerpart. Niemand entspricht
dieser Geste und greift sie auf. Was um die Figur herum geschieht, hat
nichts mit ihr zu tun.
